Die Kreislaufwirtschaft oder Circular Economy stellt ein alternatives Wirtschaftsmodell zur vorherrschenden linearen Wirtschaft dar. Durch die Schliessung von Produkt- und Materialkreisläufen können Unternehmen den Verbrauch neuer Materialien und Abfälle minimieren und ihre Abhängigkeit von knappen Ressourcen und geopolitische Risiken reduzieren.
In hochindustrialisierten und meist westlich geprägten Ländern ist die lineare Wirtschaft das noch vorherrschende Wirtschaftsmodell. Das lineare Wirtschaftsmodell definiert sich vor allem dadurch, dass Produkte produziert, konsumiert und anschliessend weggeworfen werden. Die monodirektionale Nutzung endlicher Ressourcen verschlechtert die globalen Lebensgrundlagen und hat irreversible Auswirkungen auf Umwelt, Mensch und Tier.
Die Alternative dazu stellt die Kreislaufwirtschaft dar, welche mit der Schaffung geschlossener Kreisläufe den Material- und Energieeinsatz minimiert und dadurch die Entkopplung des Wirtschaftswachstums vom Ressourcenverbrauch ermöglichen soll. Sie bietet somit einen Lösungsansatz, um das ambitionierte ökonomische Wachstum und den Schutz der Natur miteinander zu harmonisieren. Durch die Schliessung von Kreisläufen mithilfe der sogenannten R-Strategien, wie beispielsweise «repair» oder «remanufacture», wird der Energieverbrauch für den Rohstoffabbau und die Herstellung verringert, was wiederum zu einer Reduktion von Treibhausgasemissionen führt. Durch Wiederverwendung und Recycling werden Abfallmengen reduziert und der Bedarf an neuen Materialien wird minimiert. Unternehmen können ihren Ressourcenverbrauch besser steuern und alternative Materialquellen nutzen. Dadurch sehen sie sich weniger dem Risiko von Unterbrechungen der Lieferketten ausgesetzt, welche durch geopolitische Spannungen oder Ressourcenknappheit verursacht werden.
Das zentrale Element für eine erfolgreiche Transformation liegt in der Einführung und organisatorischen Verankerung kreislauforientierter Geschäftsmodelle, welche eng mit dem Produktedesign sowie der vor- und rückwärtsgerichteten Lieferkette verknüpft sind. Je nach Produkt können dabei unterschiedliche Strategien wie «Access Modelle» zur Anwendung kommen. Der Kunde kauft nicht das Produkt, sondern den Zugang zu einem Service und bezahlt beispielsweise nach Nutzung (Pay-per-Use). Geschäftsmodelle, bei denen der Kunde das Produkt nicht mehr besitzt, haben mehrere Vorteile; Einerseits wird der Zugang zum Produkt oder zu Komponenten gewährleistet, andererseits ändert sich die Interaktion mit dem Kunden und die Kundenbindung wird intensiviert respektive der Kundenzugang bleibt bestehen. Darüber hinaus führen solche Modelle zu wiederkehrenden Erträgen für das jeweilige Unternehmen und eine intensivere und verlängerte Nutzung von Produkten kann realisiert werden.
Auch auf politischer Ebene wurde das Potential der Kreislaufwirtschaft erkannt. Der Kanton Zürich hat am 25. September 2022 mit einem klaren Ja von 89% den Gegenvorschlag zur Kreislaufinitiative angenommen. Auf Bundesebene haben in der Frühjahrssession 2024 die beiden Räte den Änderungen des Umweltschutzgesetzes zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft zugestimmt.
Kreislaufwirtschaft ist komplex, erfordert neue Kompetenzen und geht mit grossen Veränderungen einher, welche aber auch «klein» beginnen können. Damit verbunden ist ein Umdenken innerhalb des Unternehmens sowie die Schaffung und Intensivierung von Partnerschaften, welche eine Zusammenarbeit in gemeinsamen Ökosystemen über die Unternehmens- und Branchengrenzen hinweg ermöglichen.
Wir unterstützen Sie und Ihr Unternehmen in der Transformation zur Kreislaufwirtschaft und begleiten Sie bei der Erschliessung neuer Geschäftspotentiale
Adresse:
Zeughausstrasse 31
8004 Zürich
E-Mail:
contact@3PLab.ch